Neue europäische Zulassung: Semirigide Stäbe für Wirbelsäulen-Fixationssysteme schließen Behandlungslücke

Das französische Unternehmen Innov’spine erhält neue CE-Kennzeichnung für Polymerstäbe aus PEEK-OPTIMA™ von Invibio
Polymerstäbe für Wirbelsäulen-Fixationssysteme schließen die Lücke zwischen komplett aus Metall bestehenden, rigiden Systemen und dynamischen Therapieoptionen. Auf diesen Ansatz setzt auch die französische Firma Innov'spine. Der Spezialist für innovative Lösungen für die Wirbelsäulenchirurgie bietet jetzt in seiner VEOS-Produktlinie ein neues Stabsystem aus PEEK-OPTIMA™ an, einem implantierbaren Polyether¬etherketon (PEEK) von Invibio Biomaterial Solutions („Invibio“). Erwähnenswert ist dabei die Verwendung von polyaxialen Schrauben; bisher waren die Systeme ausschließlich mit monoaxialen Schrauben erhältlich. Für die neuen Stäbe, die als Halbfabrikat von Invibio geliefert werden, wurde jetzt die CE-Zulassung erteilt. Dies wird als weiteres Signal gewertet, dass Wirbelsäulenimplantate aus dem PEEK-OPTIMA-Polymer von vielen Ärzten als bevorzugte Therapie betrachtet werden.

„In der Medizintechnik sind PEEK-Polymere bei Implantaten zur Wirbelsäulenfusion führend. Das außergewöhnlich vielseitige PEEK-OPTIMA besitzt eine knochenähnliche Elastizität. Dadurch wird es möglich, die Lücke zwischen sehr rigiden Metallimplantaten, etwa Konstruktionen aus Titan, und dynamischen Ansätzen zu schließen. Zu den zahlreichen Vorteilen von Implantaten aus PEEK zählt zum Beispiel deren Strahlen-durchlässigkeit – diese ist bei Metallen bekanntlich nicht gegeben –, und dies bei vergleichbarer Stabilität wie bei Titan-Konstruktionen“, erläutert der französische Neurochirurg Dr. Thierry Desjardins.

Stäbe aus Metall sind seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz, dennoch stellen sie keine perfekte Lösung dar. Es können Brüche auftreten oder Schrauben sich lösen und zu einer beschleunigten Degeneration der angrenzenden Wirbelsäulensegmente führen. Vermutet wird, dass die inhärent hohe Steifigkeit von Metallimplantaten zu diesen klinischen Herausforderungen und den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Patienten beiträgt.1, 2) Chirurgen gehen deshalb davon aus, dass eine verbesserte Flexibilität der Stäbe in einem bestimmten Steifigkeitsbereich von Vorteil für die Patienten ist.2)

Von einer solchen innovativen und kosteneffektiven Lösung, die dazu beitragen kann, die Zahl der Patienten mit Erkrankung benachbarter Segmente (Adjacent Segment Diseases, ASD) zu reduzieren, würden auch die Gesundheitssysteme profitieren. Laut einer Studie führen die Behandlungen von Patienten mit ASD infolge lumbaler Fusion zu erheblichen Mehrkosten für Krankenhausaufenthalt, Chirurgie und Bildgebung sowie zu einer Erhöhung direkter Kosten; die Gesamtkosten summieren sich dabei auf durchschnittlich etwa 17.000 US-Dollar.3)

Polyaxialschrauben: neue Option für Chirurgen
Das neue PEEK-OPTIMA-Stabsystem von Innov'spine unterstützt maßgeblich die Verwendung polyaxialer Schrauben. Bislang standen nur monoaxiale Schrauben für Wirbelsäulen-Stabilisierungssysteme zur Verfügung, jedoch ermöglichen Polyaxial-schrauben eine bessere Ausrichtung des Schraubenkopfs mit dem Stab. Dies hilft dabei, Materialspannungen und Beschädigungen an den Stäben zu vermeiden. Biomechanische Tests haben gezeigt, dass die thermoplastischen Stäbe den Schraubenhalt verbessern4, die Bewegung der Schraube reduzieren und ein mögliches Herausziehen der Schraube und damit ein Implantatversagen vermeiden.4, 5)

Die neuen Wirbelsäulenstäbe bieten eine überzeugende Kombination aus Festigkeit und Flexibilität. Sie reduzieren den Bewegungsbereich2, 6) und stabilisieren das behandelte Segment7), während eine angemessene physiologische Bewegung in den benachbarten oberen und unteren Segmenten ermöglicht wird.6) Darüber hinaus deuten die klinischen Ergebnisse immer mehr darauf hin, dass PEEK-OPTIMA-Stäbe zur Schonung der an-grenzenden Bandscheiben beitragen oder zumindest deren Degeneration verlangsamen.8)

„Immer mehr Wirbelsäulenchirurgen verwenden Polymerimplantate aus dem neuartigen PEEK-OPTIMA-Polymer von Invibio. Die erteilte CE-Kennzeichnung für unser neues Stabsystem mit Polyaxialschrauben ist ein eindeutiger Beleg dafür, dass die neue Lösung bestehende Behandlungslücken schließen kann. Die Verwendung der polymeren Implantate verringert die Belastung an der äußerst kritischen Schnittstelle zwischen Knochen und Schraube. Dies schützt effektiv die benachbarten Ebenen und bietet einen alternativen Weg: zwischen einem völlig starren System auf der einen und einem zu dynamischen System auf der anderen Seite. Diese Vorgehensweise optimiert Langzeit-stabilität und Prognose für ein positives Behandlungsergebnis“, sagt Fabrice Paccagnella, Gründer und Geschäftsführer von Innov'spine. 

Weitere Informationen auf der Webseite www.innovspine.com und www.bridgethefusiongap.com

Bildunterschrift:
Innov´spine erhält neue CE-Kennzeichnung für Polymer-Stäbe aus PEEK-OPTIMA™.
© Innov´spine

Quellen

1. Highsmith JM, Tumialan LM, Rodts Jr. GE. (2007). Flexible rods and the case for dynamic stabilization. Neurosurgical Focus, 22, 1-5. 
2. Gornet, Matthew F., et al. (2011). Biomechanical Assessment of a PEEK Rod System for Semi-Rigid Fixation of Lumbar Fusion Constructs. Journal of Biomechanical Engineering, 133, 1-12.
3. Cost and Quality of Life Implications of Adjacent Segment Disease Following Lumbar Fusion.
Vincent J Alentado BS (Case Western Reserve University School of Medicine), Daniel Lubelski, Andrew T Healy MD, Jacob A. Miller BS (Cleveland Clinic Lerner College of Medicine), Douglas Orr, Michael P. Steinmetz MD (Center for Spine Health), Edward C. Benzel MD (Cleveland Clinic Foundation), Thomas E. Mroz MD (Cleveland Clinic - Neuroscience Institute). Abstract of the 2015 Annual Meeting of the AANS/CNS Section on Disorders of the Spine and Peripheral Nerves, March 4–7, 2015, DOI: 10.3171/2015.3.FOC-DSPNabstracts
4. Galbusera F., et al. (2010). Rigid and Flexible Spinal Stabilization Devices: A Biomechanical Comparison. Medical Engineering & Physics, 33, 490-496.
5. Greene, et. al. Photoelastic Analysis of the Full-field Stress Distribution Induced by a Spinal Implant Construct. Poster #746 presented at the 2011 Orthopaedic Research Society Annual Meeting.
6. Comparison of polyetheretherketone rod system to traditional titanium rod fixation. The Spine Journal, 9, 263-267. 
7. Turner JL., et al. (2010). The mechanical effect of commercially pure titanium and polyetheretherketone rods on Spinal implants at the operative and adjacent levels. Spine, 35(21), E1076-E1082.
8. Athanasakopoulos M, et al. Posterior Spinal Fusion Using Pedicle Screws. ORTHOPEDICS. 2013; 36: e951-e957. doi: 10.3928/01477447-20130624-28.


Über Invibio Biomaterial Solutions
Invibio™, ein Unternehmen von Victrex plc, ist ein weltweit führender Anbieter von Biomaterial-Hochleistungslösungen für Hersteller von Medizintechnik. Das Unternehmen bietet PEEK-OPTIMA™-Polymere, modernste technische Forschung und Support sowie die Fertigung von Komponenten in den Bereichen Wirbelsäule, Trauma und Orthopädie für die Entwicklung von Langzeitimplantaten. Bis heute wurden weltweit über fünf Millionen Implantate aus Invibios PEEK-OPTIMA™-Polymeren eingesetzt.


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Vic
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